Dom Klagenfurt
Aschermittwoch bis Ostersonntag 2005
9. Februar – 26. März 2005
46°37’19.704 E 14°18’34.844
Projektidee
Zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag wird im Dom ein halbtransparenter Doppelquader als Innenbekleidung der barocken Vielfalt in das Kirchenschiff gesetzt. Dieser, aus einem dünnen halbtransparenten Schleiernessel klar definierte (begrenzte) Raum im Raum bewirkt im Hauptschiff eine Atmosphäre der “Konzentration auf das Wesentliche. Dies wird augenfällig durch die Zurücknahme des alles bestimmenden Barock-Ambientes. Durch die allumfassende textile Haut vereinen sich Hauptschiff und Presbyterium zu einem großen Ganzen, sodass der Altartisch nicht nur optisch, sondern auch in seiner Funktion in den Mittelpunkt rückt.
Die Kistenform ist die Form der Arche (Noah). Sie birgt die Menschen inmitten der Flut. Für die Wesen im Bauch der Arche verbirgt sich Himmel und Welt. Nur die dem Menschen innewohnenden Bilder sind erhellend oder auch verdunkelnd.
Das Gewebe wird mit Licht angestrahlt, dadurch wird es optisch dicht und lässt den barocken Raum dahinter nur erahnen. Vor der Osternacht werden die Seitenwände abgebaut, so dass nur noch Decke und Altarwand bestehen bleibt. In der Osternacht nach dem Wortgottesdienst der Vigil mit den Lesungen aus der Schrift Israels und vor dem Gloria fällt die Altarwand, das Licht wird von der textilen Decke genommen und an den sich dahinter verbergenden Raum gelenkt. Dadurch wird sie optisch durchlässig und gibt den Blick auf die Gewölbe mit den Malereien frei.
Dimensionen, Materialien und Technik
Doppelquader: ca. 8,3 x 11,2 x 19,2 (Hauptschiff); 8,3 x 6,4 x 8,3 m (Presbyterium)
Gesamtlänge 35,4m
Gesamthöhe 8,2 m
Max. Breite 11,2 m
Gesamtfläche ca. 1200 m2
Gesamtgewicht Schleiernessel ca.: 90 kg
Textiles Material: Schleiernessel Trevira CS 75g/m2/weiß/Ausrüstung B1
Alle Gewebe sind vernäht bzw. verklettet
Trageseile: Stahlseile Ø 3 mm
Spannseile: Perlonschnüre bzw. elastische Gummizüge
Aussteifungen: Alurohre an den umlaufenden Kanten (oben und unten)
Befestigungen: Mit Epoxydharz eingegossene Anker mit metrischen M8 Innengewinden an den Säulen auf Kapitelhöhe
Öffnungen: 7 hochrollbare Öffnungen sind vorgesehen:
1. Eingang
2. Kapelle
3. Beichtstuhl
4. Rosaliaaltar
5. Fluchtweg
6. Nördlicher Sakristeieingang
7. Südlicher Sakristeieingang
Beleuchtung: Bauscheinwerfer bzw. HQI Scheinwerfer sowie zum Teil vorhandene Scheinwerfer
Die Gewebe werden an Stahlseilen die entlang der Säulenkapitelle gespannt sind mit elastischen Gummizügen eingehängt. Aussteifung der Kanten erfolgt mit Alurohren. Die Öffnungen sind vertikal aufgeschnitten und gesäumt. Zum Zwecke des Öffnens werden die Tore nach oben gerollt und mit Stofflaschen fixiert.